Neues

Neuigkeiten aus dem CONMAR-Projekt

CONMAR Newsletter

Kiel, Februar 2024

Der 5. CONMAR Newsletter ist da. Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe:

PROJEKTNEWS_CONMAR_Newsletter_5_deu.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

2. CONMAR Jahrestreffen Vilm

Vilm, 12.-14. Februar 2024

Das 2. CONMAR-Jahrestreffen fand vom 12. bis 14. Februar 2024 in der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm bei Rügen statt. In Vorträgen und Workshops tauschten sich die CONMAR-Mitarbeitenden über die neuesten Forschungsergebnisse aus und begannen mit der Planung von weiteren konkreten Aktivitäten für 2024. Neben dem eigentlichen Arbeitstreffen, lud CONMAR am 12. Februar 2024 Vertreter verschiedener Interessengruppen ein, um sie über den aktuellen Stand der Munitionsforschung zu informieren und sich mit ihnen über die Räumaktivitäten, die im Auftrag der Bundesregierung ab dem 2. Quartal 2024 beginnen werden, auszutauschen. Insgesamt nahmen mehr als 35 Personen an dem Treffen auf Vilm teil. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für den wertvollen Gedankenaustausch und die anregenden Diskussionen bedanken. Unser Dank gilt auch dem BfN, dass uns die Möglichkeit gegeben hat, unsere Tagung an diesem besonderen Ort durchzuführen.

Daniela Henkel, GEOMAR

sustainMare Mid Term Konferenz - Ein großer Erfolg für die Mission und für CONMAR

Kiel, 30.August.-1.September 2023

vom 30.08.-01.09.2023 kamen fast 200 Teilnehmer, darunter Politiker, WissenschaftlerInnen, Vertreter von Behörden und Verbänden sowie der Industrie an der CAU in Kiel zusammen. Die Konferenz wurde durch die CAU (SpaCeParti) und dem GEOMAR (CONMAR) in enger Zusammenarbeit mit der Missionskoordination organisiert. Im Rahmen der sustainMare Mid Term Conference fand bereits am 29.08.2023 eine Veranstaltung für Nachwuchsforscher (Doktoranden und Postdocs) am GEOMAR in enger Zusammenarbeit mit FYORD und PACT statt an der mehr als 50 Personen teilnahmen. Wir danken allen Teilnehmern für Ihr Engagement, welches diese Veranstaltung zu einem großen Erfolg gemacht hat. Mehr Information finden sich hier.

Daniela Henkel, GEOMAR

©Josephine Wolf, Uni Kiel

Ankündigung öffentliche Veranstaltung am 30. August 2023 an der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel

Kiel, 31. Juli 2023

Im Rahmen der vom 30.08.-01.09.2023 stattfindenden sustainMare Mission Mid-Term-Konferenz findet am 30.08.2023 eine öffentliche Vortragsreihe zum Thema DIE KIELER BUCHT IN 50 JAHREN – EIN BLICK IN DIE OSTSEE DER ZUKUNFT an der CAU statt. Neben dem Thema Munition in der Ostsee wird die Zukunft der Fischerei und die Bedrohung der Artenvilfalt in der Kieler Bucht aus Sicht der Wissenschaft beleuchtet. Alle weiteren Informationen finden Sie hier:

Oeffentliche_Vortragsreihe_30.08.2023_CAU.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

CONMAR Newsletter

19. Juli 2023

Der 3. CONMAR Newsletter ist da. Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe:

PROJEKTNEWS_CONMAR_Newsletter_3.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

CONMAR - Auf einen Blick

Juni 2023

Was macht CONMAR? Hier gibt es einen Überblick: CONMAR_Fact_Sheet_Jun2023_GER.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

WissenschaftlerInnen vom AWI und GEOMAR gemeinsam auf dem Forschungsschiff Heincke in der Nordsee

Nordsee, 6.-20. Juni 2023

Bei dieser Ausfahrt wurde erstmalig flächendeckend die Konzentrationen von Explosivstoffen im Wasser, Sediment aber auch in Fischen untersucht. Es wurden Proben aus der gesamten Deutschen Bucht, von der deutsch-niederländischen Grenze bis hoch nach Sylt genommen. Darüber hinaus konnten bereits bekannte Verklappungs- und Munitionsverdachtsstellen rund um Helgoland, Sylt und nördlich der Insel Spiekeroog hochauflösend kartiert und magnetometrisch untersucht werden. Erste Ergebnisse der gemeinsamen Ausfahrt können sicherlich während des Mid-Term-Meeting Ende August in Kiel präsentiert werden!

Matthias Brenner, AWI

Toxikologen der Universität Kiel informieren beim Treffen des Ostseerates in Wismar über die Gefahr, die für die Umwelt von versenkter Weltkriegsmunition ausgeht

Wismar, 1./2. Juni 2023

Bei seinem Treffen am 1. und 2. Juni 2023 in Wismar vereinbarten die AußenministerInnen des Ostseerates eine engere Kooperation bei der Bergung und Entsorgung von Munitionsaltlasten aus den Weltkriegen, die auf dem Meeresboden lagern. Nach dem Willen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollen sich Investoren beim Bau von Offshore-Windparks in der Ostsee künftig an der Bergung von Munitionsaltlasten beteiligen. In der Abschlusserklärung weisen die Ratsmitglieder auf die Gefahren hin, die die konventionelle und chemische Munition für die Meeresumwelt, Fischerei, Schifffahrt und Anlagen der erneuerbaren Energien darstellt. Nach Schätzungen des Fraunhofer-Instituts liegen in der Ostsee bis zu 400.000 Tonnen konventionelle Munition und etwa 40.000 Tonnen chemische Kampfstoffe. Wesentliche Erkenntnisse zur der Umweltgefährlichkeit dieser toxischen Explosivstoffe lieferte das Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein unter der Leitung von Prof. Dr. Edmund Maser in über 10-jähriger Forschungsarbeit. Nach einem Kurzvortrag von Dr. Jennifer Strehse in Wismar standen Dr. Strehse und Prof. Maser den Außenminister*innen für Fragen zur Verfügung.

Edmund Maser, UKSH

Bild links: Dr. Jennifer Strehse und Prof. Edmund Maser vor Exponaten verrostender Weltkriegsmunition (Bild: E. Maser)

Bild rechts: Unter großem Presseandrang werden die 25 AußenministerInnen des Ostseerates und deren Delegation von der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig begrüßt (Bild: E. Maser)

Bild rechts: Dr. Jennifer Strehse bei ihrem Vortrag über die Gefährlichkeit der versenkten Weltkriegsmunition vor den AußenministerInnen der Ostseeanrainerstaaten (Bild: E. Maser)

Die "Marine Munition Data Compilation - Germany"

Kiel, 26. Mai 2023

Die Marine Munition Data Compilation - Germany als Produkt des Datenmanagements in CONMAR ist heute auf dem Marine Data Portal der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) online gegangen.

Sowohl Projektbeteiligte als auch die Öffentlichkeit können dort öffentlich verfügbare Datensätze zum Thema "Munition im Meer" einsehen. Die Inhalte dieses Portals sind stark föderiert. Die angezeigten Daten werden also an den datenproduzierenden Stellen (wissenschaftliche Zentren, Behörden, Privatwirtschaft, etc.) selbst gehostet und lediglich im Viewer vereinigt. Der Viewer stellt damit ein zentrales Werkzeug dar, kooperatives und gemeinsames Arbeiten an den im Projekt anfallenden Daten zu ermöglichen und wird im Laufe des CONMAR-Projektes weiterentwickelt."

Marcus Krüger, GEOMAR

CONMAR Newsletter

16. Mai 2023

Der 2. CONMAR Newsletter ist da. Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe.

PROJEKTNEWS-CONMAR_Newsletter_2_2023.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

EGU 2023 – CONMAR Beitrag zur Pressekonferenz eingeladen

Wien, 28. April 2023

Im Rahmen der diesjährigen EGU haben CONMAR Wissenschaftler eine Session zu "The impact of munitions components on the marine environment" organisiert. CONMAR war hier mit mehreren Beiträgen präsent. Einer dieser Beiträge wurde die Ehre zuteil, zusammen mit nur 22 von insgesamt 17.000 Konferenzabstracts, zu einer internationalen Pressekonferenz mit mehr als 190 Journalisten eingeladen zu werden.

Daniela Henkel, GEOMAR

Forschung für SchülerInnen greifbar machen

Bremerhaven, 17. April 2023

CONMAR setzt sich aktiv ein, junge Leute für Forschung zu begeistern. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Lloyds Gymnasium Bremerhaven hielt Dr. Jörn Peter Scharsack (CONMAR Mitglied am Thünen Institut) am 17.4.2023 einen Vortrag für 7pt KlässerInnen zum Thema Marine Munitionsaltlasten. Die Schüler und Schülerinnen waren sehr gut vorbereitet und beteiligten sich rege an den Diskussionen zum Vortrag.

Jörn Scharsack, Thünen

CONMAR Newsletter

12. April 2023

Der 1. CONMAR Newsletter ist raus!!! Er soll ab jetzt regelmässig erscheinen und einen Einblick in die Arbeiten des CONMAR Teams geben. Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe.

PROJEKTNEWS-CONMAR_Newsletter_1_2023.pdf

Daniela Henkel, GEOMAR

Mit dem Thema Munition im Meer Mädchen für Naturwissenschaften begeistern

Berlin, 27. April 2023

Bei dem diesjährigen Girls' Day Mädchen Zukunftstag am 27.04.2023 in Berlin will das UBA mit einer Informationsveranstaltung zu den Themenfeldern Trinkwasserhygiene, Trinkwasserressourcenschutz und Wasseraufbereitung sowie Ökotoxikologie das Interesse junger Mädchen für Naturwissenschaften wecken. Sandra Schelzig, Wissenschaftlerin am UBA und Mitglied im CONMAR Team wird im Rahmen der Veranstaltung den Beruf der Ökotoxikologin vorstellen und über ihre aktuelle Arbeit zum Thema „Munition im Meer“ informieren. Wer mitmachen will kann sich hier anmelden.

Daniela Henkel, GEOMAR

Mit dem Forschungsschiff Alkor (wieder) auf den Spuren von Munition in der Ostsee

Ostsee 17.-31. März 2023

Vom 17.-31.03.2023 fand eine 14tägigige Ausfahrt unter Beteiligung von 16 Wissenschaftlerinnen und Ingenieuren im Rahmen des Projektes CONMAR statt. Ziel war die eine weitere Untersuchung von Munitionsaltlasten in der deutschen Ostsee. Zu diesem Zweck wurden folgende Geräte eingesetzt: CTD, VanVeen Grab mit Kamera, MiniMUC mit Kamera, XOFOS, Multibeam, ROV und ein AUV. Im Nasslabor wurde der XploTector zur unmittelbaren Messung der TNT Komponenten eingesetzt. Das Untersuchungsgebiet umfasste die Küstenlinie von der Flensburger Förde bis an die Polnisch Deutsche Grenze auf der Höhe des Stettiner Haffs.

Daniela Henkel, GEOMAR

Numerische Modelle als Werkzeug zur Identifikation und Priorisierung von (Munitions)Schadstoffquellen

*Rostock, März 2023

Um mögliche Auswirkungen der, hauptsächlich nach den beiden Weltkriegen versenkten Munition auf die Meeresumwelt bewerten zu können, wurden in den letzten Jahren mehrere wissenschaftliche Projekte in der Ost- und Nordsee durchgeführt. So weiß man heute, dass Munitionsdeponien Hotspots der chemischen Verschmutzung sind. Giftige Stoffe wie z.B. TNT werden in das Meerwasser freigesetzt, da die Korrosion der Metallgehäuse der Munition im Laufe der Jahre zum Austreten von Munitionsbestandteilen führte. Daher ist es nicht nur für den Schutz der Meeresumwelt, sondern auch für die Sicherheit der Offshore-Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, die Verklappungsgebiete zu kartieren und Proben zur Verfügung zu erstellen sowie Sanierungs- und Räumungsmaßnahmen vorzuschlagen. Um die Prozesse, die die Ausbreitung von Munitionsverbindungen im Meerwasser steuern verstehen zu können, ist die ozeanographische Modellierung ein leistungsfähiges und unabdingbares Instrument. Ozeanografische Modelle sind weit verbreitet, um den Zustand des Ozeans zu simulieren. Sie können auch zur Simulation und Vorhersage der Verteilung und Ausbreitung von Munitionsverbindungen verwendet werden. Numerische Modelle ermöglichen es uns, Schadstoffquellen zu identifizieren und zu priorisieren, Risikokarten zu erstellen und schließlich Entscheidungsempfehlungen zu geben.

In CONMAR ist das Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW) für die ozeanographische Modellierung zuständig. Um die Ostsee und die westliche Ostsee, in einem regionalen Nest mit höherer Auflösung, simulieren zu können, wird das GETM-Modell (General Estuarine and Transport Modell) und ein angehängtesTNT-Modell verwendet. Mehr als 30 virtuelle Tracer wurden in dem Modell freigesetzt, um den Austritt von TNT aus potenziellen Munitionsdeponien zu simulieren. Die Standorte dieser Quellen entsprechen den bekannten und dokumentierten Munitionsdeponien. Da einige Deponiestandorte noch nicht bekannt sind oder nur unzureichend beprobt wurden, werden die Modellergebnisse auch genutzt, um solche potenziellen Quellen aufzuspüren. Es werden Sensitivitätsexperimente und numerische Simulationen durchgeführt, um den Beitrag und die Größenordnung der einzelnen Munitionsdeponien zum Gesamt-TNT Belastung zu bewerten. Diese Ergebnisse werden verwendet, um eine Prioritätenliste kontaminierter Standorte zu erstellen.

Um die Leistung des Modells zu verbessern, sind auch Beobachtungsdaten erforderlich. In-situ-Beobachtungen werden üblicherweise zur Validierung und Kalibrierung von numerischen Modellen verwendet. In diesem Fall werden die Beobachtungsdaten, die während der Feldkampagnen gesammelt wurden, zur Bewertung und Verbesserung der GETM-Leistung verwendet. Die schiffsgestützten Messungen werden auch dazu verwendet, die simulierte TNT-Freisetzung einzuschränken und konsistentere Ergebnisse zu erzielen. Die ersten numerischen Experimente zeigen, dass das bestehende Modell als Prognoseinstrument für die Ausbreitung und Dispersion von munitionsbezogenen Chemikalien dienen kann.

Geplant sind auch experimentelle Auflösungs- und Abbauexperimente (im Labor), um die Geschwindigkeit zu quantifizieren, mit der Chemikalien in die Meeresumwelt gelangen. Dies wird zum ersten Mal in ein numerisches Modell einfließen. Das Modell wird auch dazu dienen, die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Munition im Meer zu untersuchen, da derzeit nicht bekannt ist, inwieweit die im Meer versenkte Munition durch die erhöhten Meerestemperaturen oder mögliche Änderungen in der Sturmaktivität beeinträchtigt werden kann. Weitere Modellentwicklungen sind geplant, um nicht nur die gelösten, sondern auch die partikulären Munitionsbestandteile zu berücksichtigen.

Ulf Gräwe, IOW

Das Video unter https://www.youtube.com/watch?v=cvrD8027izU zeigt die TNT-Konzentration in der bodennahen Schicht für das Jahr 2018. Bitte beachten Sie die nicht-lineare Farbkodierung.

Ringvorlesung zur Forschungsmission sustainMare - Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen

*Hamburg, 29.März-12.Juli 2023

Mit dem Beginn des Sommersemesters findet ab dem 29.03.2023 immer mittwochs 19:00 Uhr die Ringvorlesung zur Forschungsmission sustainMare als online Format statt. Das ist die Gelegenheit, einen Einblick in die vielfältigen Forschungsschwertpunkte von sustainMare zu erhalten. Es geht unter anderem um Themen wie die Folgen der Energiewende, des Klimawandels und des zunehmenden Schiffsverkehrs, spannende neue Methoden zur Bestimmung der Biodiversität und verschiedene Aspekte der Meeresverschmutzung. Die Vorträge werden als Zoom Webinar angeboten. Sie sind so konzipiert, dass sie sich nicht nur an die Experten, sondern auch an die breite Öffentlichkeit richten. Eine Registrierung ist nicht notwendig. Hier finden Sie die Termine, inklusive einer kurzen Beschreibung zu den jeweiligen Vorträgen sowie den entsprechenden Link.

Daniela Henkel, GEOMAR

FS Heincke sticht wieder im Namen der Erforschung von Munition im Meer in See

*Nordsee, 20.-24. Februar 2023

Begleitet von zwei Presseleuten startete das Team von North Sea Wrecks (NSW) mit dem Forschungsschiff Heincke zu einer weiteren Ausfahrt zu Wracks in der Deutschen Bucht (HE613, 20.-24. Februar 2023). Ziel war es zusammen mit den AWI Tauchern nochmal Proben direkt am Wrack der SMS Mainz zu nehmen und rund um die SMS Ariadne zu Fischen. Leider machte dem Team von NSW einmal mehr das Wetter zu schaffen. So konnten die Taucher zwar an das Wrack herantauchen, aber nach den letzten Sturmtagen war die Sicht in Bodennähe so schlecht, dass die Probenahme durch die Taucher abgebrochen werden musste. Erfolgreicher waren die Arbeiten an der SMS Ariadne. Hier konnten genügend Fische gefangen werden, deren Proben nun in den Laboren von AWI und der Uni Kiel ausgewertet werden können.

Matthias Brenner, AWI

Auftakt – Sofortprogramm Munitionsbergung

Berlin, 17. Februar 2023

Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung verpflichtet, ein Sofortprogramm zur Pilotierung der Munitionsbergung und deren Vernichtung aufzustellen. Hierzu ist ein Planungs- und Koordinierungsvorhaben gestartet. Um die dafür notwendige enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und Interessengruppen – Bund, Länder, Industrie, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Umweltverbände zu gewährleisten, hat das verantwortliche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) am 17.02.2023 zu einer Auftaktveranstaltung in Berlin eingeladen. Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, eröffnete die Veranstaltung. An der Sitzung waren auch CONMAR Vertreter geladen.

Daniela Henkel, GEOMAR

Geräte-Testfahrt für Inspektion, Räumung und Kontaminationsmonitoring

Kolberger Heide, Kiel, 16. Februar 2023

Die Fahrt war ein gemeinsames Projekt des GEOMAR, der K.U.M. GmbH und der SeaTerra GmbH zur Erprobung eines in situ-Probenahmegeräts für gelöste Sprengstoffe auf einem neu entwickelten Raupenfahrzeug zur Munitionsinspektion und -räumung. Die Tests wurden auf der FK LITTORINA in der Nähe der Munitionsdeponie Kolberger Heide durchgeführt. Der Crawler untersuchte mehrere munitionsverdächtige Ziele, die anhand von bathymetrischen Karten der DSM-Gruppe am GEOMAR identifiziert wurden. Bei einem Objekt handelte es sich wahrscheinlich um einen großen Stein, während ein zweites Ziel eine zwei Meter große Bodenmine zu sein schien. Mit dem XploTaker-Gerät, das im Rahmen des vom EMFF finanzierten Projekts ExPloTect entwickelt wurde, wurden in der Nähe der Ziele Proben von gelösten Sprengstoffen genommen. Der XploTaker ist auf den Bildern oben auf dem Raupenfahrzeug zu sehen. Die Explosivstoffproben wurden dann an Bord von LITTORINA mit dem Xplotector gemessen, einem tragbaren und automatisierten System, das ebenfalls im Rahmen des ExPloTect-Projekts entwickelt wurde. Zusammen bieten diese innovativen Systeme die notwendigen Werkzeuge für Inspektion, Räumung und Kontaminationsüberwachung bei der Sanierung von Unterwassermunition.

Aaron Beck, GEOMAR

CONMAR dringt in die Nordsee vor ─ erste Probenahme von Fischen an den Munitionsdeponien der Äußeren Jade

Nordsee, 16. - 27. Januar 2023

Laut Archivrecherchen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg enorme Mengen an Munition (>300 000 t, amucad.org ) im nördlichen Jademündungsgebiet verklappt. Aufgrund der fortschreitenden Korrosion der versenkten Munition ist mit dem Austritt schädlicher Munitionsverbindungen in die Meeresumwelt zu rechnen. Ziel der SOLEA-Fahrt 816 vom 16. bis 27. Januar 2023 ( Bild 1) war die historisch erste Beprobung von Fischen (Kliesche, Limanda limanda) und Wasserproben auf Munitionsbestandteile in unmittelbarer Nähe, der in der Nordsee versenkten Munition (siehe Übersichtskarte). Vor Beginn der Fahrt erhielten die Besatzungsmitglieder und wissenschaftlichen Mitarbeiter eine Einweisung durch den niedersächsischen Kampfmittelräumdienst. Erfahrene Kampfmittelräumer erklärten, wie mit Munition umzugehen ist, die mit Grundschleppnetzen geborgen werden könnte, und überließen Behälter für die Aufbewahrung von Munitionsgegenständen an Bord (Bild 2). Wegen eines schweren Sturms verzögerte sich der Start der Fahrt von Cuxhaven aus um einen Tag. Die erste Beprobung am Scharhörn-Riff wurde durch schlechtes Wetter und die Seekrankheit der Hälfte des wissenschaftlichen Personals erschwert. Die Beprobung wurde in der äußeren Jaderegion in der Nähe der versenkten Munition fortgesetzt. So konnten 30 Klieschen erfolgreich untersucht und auf Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Galle) und Gewebe (Leber, Milz, Niere, Muskeln, Kiemen) beprobt werden, um sie später im Labor auf Munitionsrückstände wie TNT (Trinitrotoluol) zu untersuchen. Schlechtes Wetter und technische Probleme zwangen uns, im Hafen von Wilhelmshaven Schutz zu suchen. Dank der hohen Professionalität der Besatzung, wurde die Fahrt alsbald fortgesetzt und weitere Stellen rund um die Jademündung sowie weiter westlich entlang der deutschen Küste bis zur Emsmündung beprobt. Auf dem Rückweg nach Cuxhaven wurde bei der letzten Beprobung in der Jademündung ein korrodiertes Stück Munition gefunden: der untere Teil einer Munitionshülse vom Kaliber 8,8cm, die noch Reste des Treibmittels enthielt, was darauf hindeutet, dass es sich um versenkte (nicht entladene) Munition handelt (Bild 3). Die äußerliche Untersuchung der Fische auf Krankheiten direkt an Bord zeigt keine Auffälligkeiten zu den Klieschen, die in der Nähe von Munitionsdeponien gesammelt wurden, im Vergleich zu Kontrollstellen ohne versenkte Munition. Die Wasser- und Fischproben wurden an die beteiligten Labore (AWI, GEOMAR, UKSH, Thünen) weitergeleitet und werden derzeit für die chemische Analyse von möglichen Munitionsrückständen aufbereitet. Die Laboranalysen werden Aufschluss darüber geben, ob und in welchem Umfang Fische mit Munitionsrückständen kontaminiert sind.

Jörn Scharsack, Thünen

CONMAR Jahrestreffen in Berlin

Berlin, 12.Dezember 2022

Zum ersten Mal traf sich das CONMAR-Konsortium nach einjähriger Tätigkeit. Vom 12.-13.12.2022 kamen rund 30 CONMAR-Mitglieder zusammen, um die Ergebnisse und den Projektfortschritt des letzten Jahres zu präsentieren und zu diskutieren. Gastgeber des Treffens war der CONMAR-Partner Global Climate Forum in Berlin. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für ihr Kommen und für den fruchtbaren Austausch.

Daniela Henkel, GEOMAR

Forschungsschiff ALKOR sticht (wieder) für Munitionsforschung in See

Kiel, 30.Oktober 2022

Vom 24.-31.10.2022 unternahm ein Team von Technikern, Ingenieuren und Forschern des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des Meeresforschungsinstituts Senckenberg am Meer eine Fahrt (AL583) in die westliche Ostsee mit dem RV ALKOR. Im Rahmen der Projekte BASTA, CONMAR und ExPloTect haben wir unsere multidisziplinäre Forschung zu marinen UXO- und Sprengstoffdetektionsmethoden erfolgreich fortgesetzt. Zum ersten Mal ist es uns gelungen, dass unser ‘backseat-driver‘-Algorithmus des Girona500 AUV "Luise" ein einzelnes UXO-Objekt allein auf der Grundlage der Erkennung von magnetischen Anomalien vor Ort autonom lokalisieren und untersuchen konnte. Im Rahmen der biochemischen Forschung wurden Dutzende von van Veen-Greifproben innerhalb und außerhalb von Munitionsdeponien gesammelt. CTDs wurden an mehr als 50 Stationen entlang der Küste in verschiedenen Tiefen durchgeführt. Die Analysen werden helfen unter anderem folgende Fragen zu beantworten: Welchen Einfluss haben Munitionsverbindungen auf die Artenvielfalt und Abundanz der benthischen Fauna in der Ostsee? Welche Munitionsbestandteile können wo und in welchen Konzentrationen nachgewiesen werden? Reichern sich die Verbindungen im Sediment an?

Daniela Henkel, GEOMAR

Mit dem Forschungsschiff Heincke auf Munitionsspurensuche in der Nordsee

Bremerhaven, 29.September 2022

Nachdem der erste Herbststurm die Abfahrt um zwei Tage verzögert hatte, brach das North Sea Wreck (NSW) Team zusammen mit arte zur letzten Projektausfahrt in die Deutsche Bucht auf. Ziel waren Wracks aus dem 1. Weltkrieg, darunter ein Minenleger U-Boot (UC30) vor Esbjerg und zwei leichte Zerstörer, SMS ‚‘Mainz‘ und die SMS ‘Ariadne‘, die beide westlich von Helgoland versenkt wurden. Auf Schritt und Tritt verfolgt von den arte Kameradrohnen und Mikros konnte das Team an der UC30 Wasser, Sediment und Fische beproben, scheiterte jedoch daran Videoaufnahmen mit dem ROV zu produzieren. Grund: die die Strömung rund um das Wrack war einfach zu stark, um das ROV auf Kurs zu halten. Unter Zeitdruck konnten an ‘Mainz‘ und ‘Ariadne‘ noch Wasserproben genommen werden. Die Fischnetze waren an der Ariadne jedoch komplett leer. Nur ein eine einzige Kliesche konnte das NSW Team für seine Untersuchungen fangen. Aber das ROV bleibt an Bord und die Kolleg:Innen vom ICBM Oldenburg wollen im nächsten Fahrtabschnitt weitere Versuche starten, die Wracks zu filmen. Wir sind gespannt und drücken die Daumen!

Matthias Brenner, AWI

Munition im Meer – Sachstand und Perspektiven

Berlin, August 2022

Gemeinsam mit der DAM (Deutsche Allianz für Meeresforschung) haben wir ein deutsches Positionspapier zum Wissensstand und zur möglichen Zukunft von Munition im Meer erstellt. Damit wollen wir Politiker und andere Entscheidungsträger informieren und Einblicke in mögliche Lösungen für das Problem bieten. Lesen Sie es hier:

DAM-Papier-Munition-im-Meer-Sachstand-und-Perspektiven-Stand-August-2022.pdf)

„Munition im Meer“ auf der politischen Agenda

Kiel, 11. August 2022

Die beiden Bundestagsabgeordneten Herr Sönke Rix und Herr Mathias Stein haben sich heute am GEOMAR u.a. zur „Problematik Munition im Meer“ und und den Stand der Forschung informiert.

(Von links nach rechts: Prof. Dr. Sylvia Sander (GEOMAR), MdB Sönke Rix, Prof. Dr. Katja Matthes, Direktorin GEOMAR, MdB Mathias Stein, Prof. Dr. Jens Greinert (GEOMAR), Prof. Dr. Klaus Wallmann (GEOMAR))

Daniela Henkel, GEOMAR

Parlamentarischer Abend

Berlin, 22. Juni 2022

Ein wichtiger Aspekt, der beim Thema von Munition im Meer beachtet werden sollte, ist die Kollaboration von naturwissenschaftlichen Instituten, privaten Firmen und anderen Interessensgruppen. Um diese Verbindungen weiter zu stärken und deutsche Parlamentarier zu informieren, lud das Fraunhofer IGD Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Mitglieder von CONMAR und andere Gäste zu einem Informationsabend nach Berlin ein. Claudia Müller (Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus) eröffnete die Veranstaltung. Es folgten Präsentationen von Experten, die die Notwendigkeit der Ausweitung der Kampfmittelbeseitigung auf See verdeutlichten. Es folgen Vorträge zu Munition im Meer (Dr. Johannes Oelerich, MELUND), über die Kapazitäten der deutschen Marine (Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen), bis hin zu technologische Möglichkeiten und Entwicklungsbedarfe (Jan Koelbel, STASCHEIT Kampfmittelräumung GmbH). Essen und Trinken, mit einer lebhaften Diskussion über das weitere Vorgehen über das Gehörte, rundeten den Abend ab.

Torsten Frey, GEOMAR

European Maritime Day 2022

Ravenna, 20. May 2022

Das Problem der Munition im Meer erhält zunehmend Beachtung in ganz Europa. Um der deutschen Forschung der letzen Jahre eine Bühne zu bieten und ein Forum über das Thema zu moderieren, fuhr ich zum European Maritime Day im italienischen Ravenna. Um verschiedene Perspektiven anzubieten, waren von militärischer Seite Catherine Warner (NATO CMRE) und von privat-wirtschaftlicher Seite Dieter Guldin (SeaTerra GmbH) eingeladen. Sowohl die Nord- und Ostsee als auch das Mittelmeer als maritime Gebiete wurden damit inhaltlich abgedeckt. In unserer Seission besprachen wir die Probleme, die mit Munition im Meer einhergehen und gaben einen umfangreichen Ausblick auf mögliche Lösungen.

Torsten Frey, GEOMAR

Ahoi CONMAR

Wilhelmshaven, 3. Mai 2022

Im Rahmen des CONMAR Projekts hatte ich heute meine erste Ausfahrt mit einem Forschungskutter. Um 8 Uhr ging es nach Coronatest und Sicherheitseinweisung mit der Senckenberg raus aus Wilhelmshaven. Heute fuhren wir bis vor Wangerooge, inklusive starkem Wellengang und leckerem Mittagessen. In diesem Gebiet sollen Recherchen zufolge um die 600.000 Tonnen Munition liegen. Insgesamt fuhren wir zu acht Teststationen und entnahmen Wasser- und Sedimentproben. Diese werden nun anschließend auf sprengstofftypische Verbindungen, Schadstoffe und TNT untersucht. Daraus werden Erkenntnisse über den Einfluss von Munitionsaltlasten auf die Umwelt entstehen, welche dann Managmentstrategien zum Umgang mit dieser Munition informieren werden. Außerdem werden die Proben zum Aufbau einer Datenbank von marinen Bakterienpopulationen für das Schwesterprojekt CREATE genutzt. Die Ausfahrt hat viel Spaß bereitet und war für mich als Sozialwissenschaftler eine hervorragende Einsicht in die Arbeit meiner naturwissenschaftlichen CONMAR- und CREATE- Kollegen.

Alexander Pechmann, Global Climate Forum