Nach Abschluss des CONMAR-Projekts wird das Konsortium in der Lage sein, eine fundierte Empfehlung zum Umgang mit den einzelnen munitionsbelasteten Gebieten in der deutschen Ostsee durchzuführen. Diese Empfehlung wird sich auf die Projektergebnisse stützen, die in den verschiedenen Arbeitspaketen erarbeitet werden. Diese Ergebnisse werden kombiniert, um den Managementprozess zu unterstützen.
Grafik: www.thiele.illustration.deZu diesem Zweck wird das Konsortium die folgenden Ziele erfüllen:
- Einbindung von Interessengruppen aus Verwaltung, Politik, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit in eine offene Diskussion über die Probleme, Herausforderungen und Lösungen des Themas Munition im Meer
- Entwicklung eines föderierten Datenmanagementkonzepts, um eine kooperative und gemeinsame Analyse von Daten für Diskussionen, Bewertungen und Entscheidungsprozesse zu ermöglichen
- Aufbau der "Marine Munition Data Compilation Germany" | M2DC-GER
- Beprobungskampagnen in ausgewählten Munitionsversenkungsgebieten in der Nord- und Ostsee durchführen, mit dem Ziel die Menge und Art der vorhandenen Munition sowie die Verteilung der gelösten/partikulären sprengstofftypischen Verbindungen (STV) in der Wassersäule, im Sediment und im Porenwasser zu ermitteln
- Verständnis bezüglich der Korrosions-, Lösungs- und Verteilungsprozesse von Munitionsobjekten, Sprengstoffbrocken und gelösten Schadstoffen erlangen
- Verbesserung der Parametrisierung der Schadstofffreisetzung zur besseren Quantifizierung der Quellenstärke der munitionsinduzierten Kontamination durch Experimente/Messungen im Labor und im Feld
- Untersuchung von Munitionsversenkungsgebieten bezüglich biologischer Vielfalt mit Hilfe von ökologischen Studien in Verbindung mit Habitatkartierung
- Screening verschiedener Tierarten im Feld auf die Aufnahme von STV und Ermittlung der Bandbreite von STV-Konzentrationen in diesen Gruppen und ihren Geweben sowie Bewertung negativer Auswirkungen, z. B. auf die Fortpflanzung
- Untersuchung der biologischen Auswirkungen von STVs auf exponierte Organismen und deren Sensibilität gegenüber STVs
- Bestimmung von EC50- und LC50-Werten für verschiedene Tierarten in Laborexperimenten
- Untersuchung des Transfers von STV über verschiedene trophische Ebenen hinweg
- Bestimmung von Biomarkern als "Frühwarn"-Parameter zur Erkennung von durch toxische STVs verursachten Stress
- Weiterentwicklung des ozeanografischen Modells GETM zu einem Prognosewerkzeug für die Verteilung von STVs und die Extrapolation des Quellterms Verwendung von GETM zur Vorhersage der künftigen Ausbreitung von STV im Zuge des Klimawandels
- Ermittlung der toxikologischen Risiken durch eine wissenschaftlich fundierte Bewertung der Risiken für Umwelt, Ökologie und Mensch auf Grundlage der Projektergebnisse
- Sicherstellung der Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit von Analysemethoden verschiedener Labors und unterschiedlichen Matrices/Probenherkünften
- Erstellen einer Prioritätenliste von Verklappungsstandorten unter Angabe von ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Sanierungsstrategien
- Diskussion bezüglich der Fortsetzung von Studien zur Munition im Meer